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Bundesliga 4. Spieltag: Deutscher Meister FC?

Englische Woche in der Bundesliga, kaum ist der 3. Spieltag rum, steht kam auch schon der 4. um die Ecke. Und man muss ehrlich sagen: wirklich neue Erkenntnisse brachte dieser nicht mit sich.

Dortmund walzt weiter, abgesehen vom Ausrutscher in Leipzig, durch die Liga. Neuestes Opfer wurde diesmal der Vfl Wolfsburg, der in der heimischen Arena, wenn man in Wolfsburg denn irgendetwas als „heimisch“ bezeichnen möchte, mit 1:5 unter die Räder kam. Dieter Hecking sollte somit recht behalten, dass man besser ist als Legia Warschau – die kassierten immerhin in der Champios League 6 Tore von den Borussen. Für Wolfsburg waren es die ersten Gegentore dieser Spielzeit während Dortmund phasenweise zauberte. Ganz und gar nicht zauberhaft agierte erneut Mario Gomez. Chancen waren vorhanden, Tollpatschigkeit gepaart mit Unvermögen behielten aber die Oberhand. So bleibt Wolfsburg im Mittelmaß der Liga während Dortmund wieder nach oben schaut.

Dort hat fühlt sich derzeit auch Eintracht Frankfurt sehr wohl, die nun in Ingolstadt bereits den dritten Saisonsieg feiern konnten. Frankfurt spielt dabei überraschend gut auf, womit ich beim besten Willen nicht gerechnet habe. Aber wie zur Hölle konnten sie dann in Darmstadt verlieren? Das ist nicht einmal Hoffenheim gelungen, obwohl man defensiv alles versucht hat um den Lilien zu helfen. Für mehr als ein 1:1 in der 92. Minute reichte das aber nicht aus. Hoffenheim bleibt somit weiter ungeschlagen, aber auch noch ohne Sieg. Möchte Nagelsmann das Team möglichst neutral durch die Liga führen ohne Aufmerksamkeit zu erregen? Bisher scheint es so.

Ganz anders der HSV. Der Bundesliga-Dino zeigte sich auch in Freiburg desolat und verlor völlig zurecht mit 0:2. Man sehnt sich in Hamburg nach dem verpassten Relegations-Triple in der Vorsaison scheinbar nach der alten Zeit zurück. Vor allem Rene Adler muss dies gedacht haben, als er einen Distanzschuss entspannt in die Mitte prallen ließ und so für Nils Petersen auflegte. Wieso auch nach oben schauen, wenn es unten doch so schön ist?

Das denkt man sich wohl auch nebenan in Bremen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Männer vom Weserstrand nach dem Trainerwechseln in der ersten Halbzeit gegen Mainz wie entfesselt spielten, in Führung gingen, nur um dann innerhalb von 5 Minuten am Ende doch wieder mit leeren Händen da standen. Naja, ganz leer sind die Hände nicht, denn man trägt immerhin weiter die rote Laterne. Mainz hingegen pirscht sich langsam wieder oben heran. Wie schaffen die das nur?

Die Frage stellte man sich auch in Berlin, als man mit 9 Punkten aus 3 Spielen nach München reiste und dort locker flockig mit einem 0:3 im Gepäck wieder nach Hause geschickt wurde. Der minderschöne Franck aus Frankreich tanzte dabei der gesamten Hertha Abwehr auf der Nase rum und der rüstige Robben baute einen klassischen Robben kurz nach seiner Einwechslung zum Endstand. Zwischendurch übergab die Hertha den Ball noch in Person des Neulings Allan ehrfürchtig an Thiago und zeigte so, wie viel Respekt man vor diesen Überbayern hat. Wer soll da noch mithalten?

Leipzig und Gladbach jedenfalls wollten dies augenscheinlich nicht genug, denn man trennte sich in einem flotten Bundesligaspiel mit leichten Vorteilen für die Bullen mit 1:1. Gladbach kann auswärts einfach nicht das Potenzial abrufen, was sie im Borussiapark regelmäßig andeuten. Und auch Leverkusen kommt mit dem vorhandenen Potenzial scheinbar überhaupt nicht klar. Trotz eigentlich äußerst potenter Offensive kam man nicht über ein 0:0 gegen den FC Augsburg hinaus und tritt weiter auf der Stelle. Aranguiz verschoss dabei einen Elfmeter für die Pille so kläglich, dass es mich an meine eigene Fußballkarriere erinnerte. Captain Klumpfuß lässt grüßen.

Wer bleibt denn da überhaupt noch als Bayern-Jäger übrig? Richtig, der 1. FC Köln (Quelle Titelbild: Bild.de). Gegen den FC Schalke war man in allen belangen unterlegen: deutlich weniger Ballbesitz, weniger Torschüsse, weniger gewonnene Zweikämpfe, weniger Laufleistung, in allen statistischen Werten waren die Gelsenkirchener vorn. Nur in einem Wert lagen die Geißböcke in Front: geschossene Tore. Daher stand es am Ende 3:1 für den FC, der nun 10 Punkte auf der Habenseite hat und somit ungeschlagen den FC Bayern verfolgt. Effizienz ist hier wohl das Zauberwort. Bei den Schalkern hingegen heißt es jetzt, getreu dem Gründungsjahr des Vereins: 04 – 0 Siege und 4 Niederlagen. Immerhin hat man das erste Saisontor erzielt, hört hört. Mal sehen, wie viel Zeit man Markus Weinzierl noch gibt. Auf Schalke sind Trainer schon in erfolgreicheren Zeiten vom Hof gejagt worden, Mirko Slomka kann da ein Lied von singen.

Gerüchten zufolge sitzt Bruno Labbadia allerdings deutlich wackeliger auf seinem Trainerstuhl. Angeblich soll die Entlassung bereits feststehen, sollte er am Wochenende gegen den FC Bayern nicht punkten. Wenn dem so sein sollte, sollten interessierte Bewerben vielleicht jetzt schon einmal beim HSV vorstellig werden – Loddar, du bist gemeint.

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