Der Spieltag begann am Freitag mit der Sensation schlechthin. Der 1. Fc Köln, Chaosclub und Karnevalsverein schlechthin, eroberte durch den Sieg gegen den SC Freiburg die Tabellenspitze für eine Nacht. In der Domstadt sprach man schon von der Meisterschaft, der Championsleague und der neuen goldenen Zeit. Realistisch betrachtet bedeuten 7 Punkte nach 3 Spielen ohne Gegentor einen guten Saisonstart. Nicht mehr, nicht weniger. Und genau so sehen das auch die Verantwortlichen, die einen wirklich guten Job machen. Der Pitter aus Wien ist einfach ein guter Trainer.
Samstag war die Meisterschaft für den FC dann schnell wieder erledigt, auch wenn es zunächst anders aussah. Der FC Bayern lag schnell gegen erstaunlich mutig aufspielenden Ingolstädter hinten, spielte das Ding dann aber vernünftig zu Ende und gewann letztlich souverän, wenn auch wenig überzeugend, mit 3:1. Die Schanzer warten hingegen weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg. Wenn sie so aufspielen wie in der Allianzarena, sollte dieser aber womöglich schon in der englischen Woche folgen.
Weniger mutig hingegen präsentierten sich die Spieler der Lilien in Dortmund. Zur Halbzeit zwar chancenlos unterlegen, aber nur 0:1 hinter. In der zweiten Halbzeit brachen dann alle Dämme und die Dortmunder zerlegten die völlig überforderten Darmstädter mit 6:0. Mit dabei zwei Hackentore, eins von Castro, eins von Rode, welches gleichbedeutend mit dem Rode-Knockout ist. Die Saison wird für Darmstadt noch lang und schwer. Ich bleibe dabei: die Lilien gehen diese Saison ein und somit runter.
Deutlich besser sieht es aktuell für Eintracht Frankfurt aus. Mit einem letztlich verdienten Heimsieg gegen Leverkusen hat man nun bereits 6 Punkte auf dem Konto. Bei Leverkusen konnte man sich derweil nur eine Frage stellen: Wieso? Diese passte dann sowohl auf die Trikotwahl (Auftritt in den Bayer Konzernfarben Grün und Hellblau – unglaublich geschmacklos) als auch auf die Leistung auf dem Platz. Von dem potent bestückten Kader muss wirklich mehr kommen.
Gleiches gilt für den HSV. Im Sommer mit Kühne-Millionen verstärkt, verfiel das Team von Bruno Labbadia in alte Muster und ließ sich von erneut überzeugenden Leipzigern mit 4:0 im Volkspark abfertigen. Zeigten sich die Fans vor Spielbeginn noch überraschend selbstkritisch mit ihrem Verein, verließen sie dann deutlich vor Abpfiff in Scharen das Stadion. Der Bundesliga-Dino bleibt bei einem Punkt und steckt schon wieder unten drin, während Leipzig sich momentan oben behauptet. Geld schießt wohl eben nicht zwangsläufig Tore.
Dies merkt derzeit auch der FC Schalke 04, jährlich selbsterklärter Contender. Nach 3 Spielen und dem erneut wenig erbaulichen 0:2 gegen Nummer 1 Bayern Jäger Hertha BSC steht man weiterhin bei nichts auf der Habenseite: 0 Punkte, 0:5 Tore, Platz 17. Mit Heidel und Weinzierl sollte alles besser werden, die Wirkung lässt aber noch auf sich warten. Mal sehen, wie viel Zeit man dem Chefcoach noch gibt. Womöglich wird es bald noch ungemütlicher, als es in Gelsenkirchen eh schon ist.
Abgelaufen hingegen ist die Zeit von Viktor Skripnik (Titelbild Quelle: Bild.de) in Bremen. Nach einer desolaten ersten Halbzeit in Gladbach und dem verdienten 1:4 zog Frank Baumann die Reißleine und beurlaubte den sympathischen Ukrainer kurzerhand, trotz Treuebekundung im Anschluss an die Niederlage. Über Art und Weise sowie Zeitpunkt des Trainerwechsels lässt sich nicht streiten – unter aller Sau. Eine wirkliche Chance hatte diese Bremer Lösung nie, mal sehen ob der nächste Versuch sitzt oder die Zeiten in Bremen noch stürmischer werden. Platz 18 hat der Traditionsclub momentan erstmal noch inne.
Ansonsten bemerkenswert: der große Umbruch in Wolfsburg läuft in der Defensive unglaublich gut. In der Offensive hingegen bisher nur bedingt. 2:0 Tore reicht für 5 Punkte, ist aber alles andere als eine Offensive-Offenbarung. Und das trotz des Scheibenschießens gegen Hoffenheim, was bisher defensiv eher einem Hühnerhaufen als einer Fußballmannschaft ähnelte. Umso überraschender war das 0:0 bei insgesamt 41 Torschüssen. Zielwasser war wohl aus.
Genauso überraschend wie daneben war das karrieregefährdende Foul vom Mainzer Jose Rodriquez am Augsburger Dominik Kohr in der Nachspielzeit beim Stande von 3:1 für sein Team. Die rote Karte war die einzig logische Konsequenz. Ob er nochmal so bald für Mainz auf dem Platz stehen wird, ist aktuell fraglich. An dieser Stelle jedenfalls Gute Besserung nach Augsburg #HardKohr.
Die Liga nimmt jedenfalls Fahrt auf und hält in der englischen Woche einige Schmanckerl bereit. Und das freut schließlich jeden Fußballfan, oder?