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Bundesliga 2017/2018, 8. Spieltag: Jede Serie endet mal

Mitte Oktober und der Sommer entscheidet sich nochmal, uns in Deutschland einen Abschiedsbesuch abzustatten um sich dann wohl endgültig zu verabschieden, obwohl er gefühlt noch gar nicht wirklich da war. Auf manche Dinge kann man sich hier in Mitteleuropa einfach verlassen und gleiches gilt auch für den Fußball. Denn nach einer wie gewohnt störenden und in Sachen Spannung auch absolut sinnlosen Länderspielpause stand am Wochenende bei besten äußeren Bedingungen der 8. Spieltag der Bundesliga an. Endlich!

Zum Auftakt empfing der Heimstarke Aufsteiger aus Stuttgart die bisher vollkommen zahnlosen Geißböcke aus der Domstadt in der Mercedes Benz Arena. Den Weg in die Schwaben-Metropole werden die Kölner aber sicherlich gern angetreten haben, schließlich hatte man in den letzten 21 Jahren dort immer etwas zählbares mitgenommen. Und so legten die Gäste auch diesmal los wie die Feuerwehr, übernahmen die Kontrolle, spielten sich Chancen heraus und trafen, wie schon fast gewohnt in dieser Saison, nicht das Tor. Da wundert es nicht, dass die Stuttgarter in Person von Donis dem FC zeigten, wie das mit dem Toreschießen geht: Der bereits verwarnte Sörensen konnte dem Griechen nur voller Sehnsucht im Blick hinterher schauen, als dieser frei vor Timo Horn abschloss und den Keeper zum 1:0 tunnelte. Mit diesem Nackenschlag konnten die Kölner nach der Pause nur bedingt umgehen und bissen sich zunehmend an der stabilen Stuttgarter Defensive die Zähne aus, während der griechische Jüngling A.Donis seinem Namen alle Ehre machte und von der Kölner Hintermannschaft nur beim Wirbeln bewundert, nicht aber wirklich gestört wurde. Vielleicht lag es auch an dieser Tatsache, dass nach 77 Minuten Dominique Heintz, seines Zeichens Innenverteidiger mit der krümmsten Körperhaltung im Profifußball, am gegnerischen Strafraum auftauchte und mit einem sehenswerten Schlenzer aus dem Nichts den Ausgleich besorgte und gleichzeitig den Startschuss für eine dramatische Schlussphase lieferte, wie sie in Fernsehfilmen der öffentlich rechtlichen nur ganz selten zu finden ist. Denn plötzlich war die Partie offen und beide Teams wollten den Sieg, als nach 90 Minuten ein Pfiff ertönte und Schiedsrichter Cortus auf den Punkt zeigte.

Der diskussionswürdige Zweikampf zwischen Aogo und Guirassy (Quelle: Kicker.de)

Aogo und Guirassy hatten sich zweifelsfrei im Strafraum berührt und auf Seiten der Kölner machte sich Hoffnung auf den ersten Saisonsieg breit. Doch es sollte ganz anders kommen: Nach Studie der Fernsehbilder wurde der Elfmeter zurückgenommen und fast im Gegenzug erlegte Akolo mit einem abgefälschten Flachschuss die Geißböcke und sorgte erneut für nichts als hängende Köpfe auf Seiten der Kölner, die nun auch nach 8 Spieltagen noch auf den ersten Dreier warten. Der VfB hingegen wahrt seine blütenweiße Heimweste und brach gleichzeitig den Heimfluch gegen die Domstädter.

Zuhause ungeschlagen war bis zu diesem Samstag auch der andere Aufsteiger aus Hannover, bis sie es mit den reisefreudigen Hessen aus Frankfurt zu tun bekamen, die ihrerseits in dieser Saison scheinbar lieber auf fremden Platz für Furore sorgen als zuhause. Eine zusätzliche Prise Brisanz erhielt das Spiel noch durch ein familiäres Aufeinandertreffen, denn der Frankfurter Sportdirektor Bruno Hübner traf auf seinen Sohn Florian Hübner bei 96. Auf wessen Seite Mutter Hübner an diesem Samstag stand ist nicht bekannt, mehr zu lachen hatte jedenfalls zuerst der Herr Papa. Nach einem Fehler im Aufbauspiel tauchte nämlich Eintracht Hühne Haller frei vor dem Hannoveraner Tor auf und bezwang Torhüter Tschauner trotz der sommerlichen Temperaturen cool, wie man es von ihm so langsam kennt.

Haller bezwingt Keeper Tschauer (Quelle: Kicker.de)

Noch vor der Pause war es dann aber ein ebensolcher Hühne auf der anderen Seite, der den Ausgleich besorgte. Salif Sané wuchtete nämlich eine Schwegler Ecke über die Linie und sorgte damit sicherlich für reichlich verdutzte Blicke, schließlich hatte es bis dato in Spielen mit Hannoveraner Beteiligung in der ersten Halbzeit nie auch nur irgendetwas gegeben, was einem Tor auch nur ähnelte. An dieser Stelle mein Beileid an alle 96 Fans, die deshalb die erste Hälfte lieber an der Wurstbude oder mit einem Spaziergang an der Leine verbracht haben. Nach dem Pausentee roch es dann doch schon sehr stark nach Unentschieden, als das Frankfurter Sturmduo doch noch einen Pfeil im Köcher fand: der starke Haller ließ den Ball mit der Brust abtropfen wie Nudeln im Sieg, Rebic griff hungrig zu und traf satt aus gut 20 Meter in der Schlussminute zum 2:1. Während Hannover so die zweite Niederlage in Folge schlucken musste, zeigt sich die Eintracht nach dem Last Minute Sieg am letzten Spieltag erneut von der dramatischen Seite.

Damit kennt man sich auch beim HSV verdammt gut aus, geht dort das Drama doch meist schon vor der Saison los und endet in der Regel erst nach der Rettung in letzter Sekunde. In dieser Saison sollte alles anders laufen und zunächst sah es ja auch danach aus. Nach zwei Siegen zum Auftakt folgte aber in den nächsten fünf Spielen lediglich ein Punkt und kein einziges Tor. Und auch beim Gastspiel in Mainz ging es wieder genau so los: Nach nicht einmal zwei Minuten kam Maxim an den Ball und auch ein ganzer Strafraum voller blaugekleideter Hamburger konnte die Führung für die Gastgeber nicht verhindern. FSV Verteidiger Bell hatte dann aber wohl Mitleid mit dem alten Dino und legte nur wenige Minuten später per Kopf im eigenen Strafraum quer auf Walace, der die Hamburger Durststrecke mit dem Ausgleich beenden konnte. In der Pause schienen die Kollegen Herrn Bell dann aber wohl erklärt zu haben, dass man trotz guter Stube und Respekt vor dem Alter kein Mitleid mit dem HSV haben dürfe. Er nahm sich das auf jeden Fall zu Herzen und stellte am Ende einer Co-Produktion der Mainzer Innenverteidiger die alte Führung per Kopf wieder her. Und dann spielt ja bei Mainz noch ein gewisser Danny Latza, der den HSV so gern hat wie Kinder Cola und gemischte Tüten vom Kiosk. Nach seinem Dreierpack in der letzten Saison zog er auch dieses Mal einfach aus 16 Metern ab um Mathenia im Kasten zu prüfen. Der hatte sich wohl nicht für klebrige Süßigkeiten sondern eher für etwas fettiges zum Mittag entschieden, denn er ließ der eher harmlosen Schuss zum 3:1 durch seine Finger flutschen.

Mathenia spielt den klassischen Flutschfinger (Quelle: Kicker.de)

Zwar sprach der Videoschiedsrichter dem Gästen aus dem Norden noch einen berechtigten Handelfmeter zu, den Salihovic zum 2:3 verwandelte, dabei sollte es aber bleiben. Nach der nun fünften Niederlagen aus den letzten sechs Spielen steht wohl fest: der HSV versucht sich schon für eine gute Ausgangsposition für den Lieblingsplatz 16 zu sichern – endlich mal eine klare Zielvorstellung in der Hansestadt.

Trotz der Niederlage haben die Hamburger es aber nun auf Platz 15 geschafft, denn den Relegationsplatz hat sich kurzerhand der SC Freiburg durch eine saftige Klatsche beim FC Bayern München gesichert. Das Ergebnis war aber, wie beim letzten Gastspiel der Breisgauer beim Auftritt von Anastacia in der Allianzarena, eigentlich nur Nebensache, schließlich hatte sich ja auf der Bank des Rekordmeisters etwas getan. Der altehrwürdige Jupp Heynckes wurde aus den Vorbereitungen für den bevorstehenden Winter im eigenen Garten herausgerissen und trotz Rente kurzerhand wieder auf die Münchener Bank gepflanzt. Und egal was er mit den Spielern in den bisherigen Trainingseinheiten angestellt hat, es zeigte schneller Wirkung als die kleinen blauen Pillen es bei Männern seines Alters tun.

Triplesieger Jupp Heynckes feiert seine Rückkehr (Quelle: Kicker.de)

Bereits nach 8 Minuten erzwangen die Bayern die Führung und nötigten den bemitleidenswerten Schuster zum zweiten Eigentor in Folge. Die Gäste aus dem schönen Breisgau spielten zwar mit und kamen auch selbst zu Chancen, die Premiere von Don Jupp konnte aber nur mit einem Sieg gefeiert werden. Noch vor der Pause fiel das 2:0 durch Coman und entgegen der letzten beiden Ligapartien sollten die Bayern den Vorsprung diesmal nicht verspielen. Stattdessen stand es am Ende 5:0 inklusive eines vom Videoschiris zurückgenommenen Elfmeters und einem Hackentor von Joshua Kimmich. Egal, wie schwerwiegend die Krise der Bayern gewesen sein mag, zumindest für’s erste scheint die Münchener Fußballwelt wieder heile zu sein.

In einer solchen heilen, wenn auch deutlich kleineren Fußballwelt lebt auch Julian Nagelsmann bei der TSG Hoffenheim. Nach einer fantastischen letzten Saison, schwimmt die TSG auch in dieser Saison bisher auf der Erfolgswelle, auch wenn diese zuletzt mit der Niederlage in Freiburg etwas abebbte. Gegen den überraschend starken FC Augsburg sollte nun jedenfalls zuhause zurück in die Spur gefunden werden. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams fast schon schweizerisch, sodass das Spiel lediglich für Taktik Gourmets unter den Zuschauern ein Augenschmaus war. Für den Currywurst-Pommes-Fan wurde es dann nach der Pause lecker, als die Gastgeber mindestens zwei Gänge nach oben schalteten und das Heft in die Hand nahmen. Trotzdem war es mit Benjamin Hübner einem Verteidiger überlassen, die Führung zu erzielen. Die Augsburger bekamen nach einem Standard den Ball nicht weg wie eine hartnäckige Erkältung und Hübner war es dann, der die Schnauze voll hatte und letztlich zum 1:0 einköpfte.

Hübner erzwingt per Kopf das 1:0 (Quelle: Kicker.de)

Da die Hoffenheimer in der Folge reihenweise Chancen liegen ließen wie schmutziges Geschirr in der Spüle, kam es, wie es kommen musste: Gregoritsch wurde von Max wunderbar bedient und traf trocken und flach zum Ausgleich. Doch auch im Kraichgau gab man sich damit nicht zufrieden und packte noch das Drama aus. Fünf Minuten vor dem Ende nahm sich Uth ein Vorbild an Dominique Heintz vom Vorabend und zirkelte den Ball analog von der Strafraumkante in den Winkel zur erneuten Führung. Der Schlusspunkt gehörte aber wieder den Gästen aus Augsburg, denn sie erzwangen kurz vor Schluss noch ein Vogt-Eigentor zum letztlich glücklichen, aber nicht gänzlich unverdienten Ausgleich. Somit bleiben beide Teams, trotz der riesigen Unterschiede in Anspruch und Möglichkeiten, lediglich durch drei Punkte voneinander getrennt.

Noch zwischen den beiden Mannschaften hat es sich der FC Schalke 04 gemütlich gemacht. Die Knappen gastierten bei der heimstarken Hertha in Berlin und die ging vor Anpfiff gesammelt in die Knie.

Der Kniefall der Berliner Hertha (Quelle: Bild.de)

Wollte man dem Gegner Respekt zollen? Oder den Kindern im Stadion zeigen, wie man sich die Schuhe richtig bindet? Nein, denn die Hertha wollte, wie die Spielern der amerikanischen NFL, ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen. Das beeindruckte scheinbar sowohl die Schalker als auch die Berliner, denn in der ersten Hälfte gab es fußballerisch nur wenig Ansehnliches. Stattdessen wurde mit harten Bandagen gekämpft und die Schienbeinschoner und Knochen mit reichlich Fouls auf ihre Haltbarkeit getestet. Negativer Höhepunkt dieser fast schon Treterei war ein Tackling von Herthas Haraguchi gegen Guido Burgstallers Sprunggelenk, bei dem der Japaner sich völlig zurecht die rote Karte noch kurz vor der Pause abholte. Nach dem beruhigenden Pausentee ging es dann deutlich zivilisierter zu und Schalke übernahm erwartungsgemäß das Kommando. Nur bis zu Vladimir Darida hatte sich der neue Frieden scheinbar herumgesprochen, denn er latschte dem flinken Harit im Strafraum reichlich plump auf den Fuß und sorgte so für die Gästeführung durch Goretzka vom Elfmeterpunkt. Als nach 78 Minuten dann auch noch Rekik im Spielaufbau von einer friedlicheren Welt zu träumen schien, den Ball stibitzt bekam und Burgstaller auf 2:0 erhöhte, war der Drops gelutscht. Am Ende bleibt festzuhalten, dass die Berliner Hertha an diesem Nachmittag nicht so wirklich auf der Höhe war und der FC Schalke in dieser Saison weiterhin einer lustigen, königsblauen Wundertüte gleicht.

Ganz anders präsentierte sich bisher der Nachbar aus Dortmund in dieser Saison: 6 Siege und ein Unentschieden standen in dieser Saison keiner Niederlage gegenüber. Zuhause war die Borussia sogar seit schier unglaublichen 41 Bundesliga Heimspielen ungeschlagen. Zum Topspiel gastierte am Samstagabend nun aber RB Leipzig im Ruhrpott und das Spiel sollte seinem Namen alle Ehre machen. Denn was die beiden Teams da auf den Rasen zauberten war schlichtweg beste Unterhaltung und eine Visitenkarte für die Bundesliga. Knackige Zweikämpfe, Torwartpatzer, Elfmeter, zwei Platzverweise, Tempofußball und das ganze garniert mit insgesamt fünf Toren. Da wird sich so mancher Fußballfreund geärgert haben, dass er den Saunaclubbesuch diesem Spiel vorgezogen hat. Aber der Reihe nach. Der BVB ging erwartungsgemäß früh durch Aubameyang in Führung und der geneigte Fan rechnete schon mit dem üblichen Ausgang im Signal Iduna Park. Doch nach 10 Minuten glich Leipzig unter tatkräftiger Mithilfe des unbeholfen herauslaufenden Keepers Bürki durch Sabitzer aus, bevor der kantige Poulsen eine Viertelstunde später eine mustergültige Vorlage von Bruma zur Gästeführung nur noch über die Linie schieben brauchte (Quelle Titelbild: Kicker.de)

Bürki und der Ball werden hier wohl keine Freunde mehr (Quelle: Kicker.de)

Der portugiesische Dribbler hatte dabei Jeremy Toljan auf dem Flügel sowas von alt aussehen lassen, dass es schien, als würde er unverzüglich ergrauen, nach seinem Rollator suchen und sich über die Jugend von heute und deren Faulheit beschweren. Als kurz nach dem Seitenwechsel Sokratis im Strafraum gegen Augustin Hand anlegte, folgerichtig wegen der Notbremse vom Platz flog und der gefoulte selbst auf 3:1 erhöhte, vertieften sich die Sorgenfalten bei den Dortmunder Fans merklich. Ilsanker schien den griechischen Abwehrhühnen aber umgehend zu vermissen, denn nur wenige Minuten später folgte er ihm per Ampelkarte in die Kabine und sorgte wieder für personellen Gleichstand auf dem Rasen. Das sollte bis zum Ende aber auch der einzige Gleichstand bleiben, denn mehr als den 2:3 Anschluss durch einen per Videobeweis gegebenen und durch Auba verwandelten Elfmeter sollte es nicht mehr geben. Der BVB muss somit die erste Niederlage der Saison schlucken und sich gleichzeitig von der schier unendlichen Heimserie verabschieden, während die roten Bullen sich nun als edle Ritter in Dosenrüstung fühlen dürfen, welche die Festung Signal Iduna Park erstürmt haben.

Deutlich weniger spektakulär und ritterlich ging es dann am frühen Sonntagnachmittag in Leverkusen beim Duell der Werksmannschaften zu. Bayer empfing VW und die Gäste aus Wolfsburg schienen sich schon in der Winterschlafvorbereitung zu befinden, denn sie fanden zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel. So war es nur folgerichtig, dass die Leverkusener Werkself nach einer knappen halben Stunde durch Lars Bender in Führung ging. Dieses Tor weckte dann aber die Wölfe scheinbar auf, denn plötzlich zeigten auch sie sich in der Offensive. Noch vor der Pause flankte Verhaegh den Ball ins Zentrum, Origi bestieg den unsichtbaren Aufzug während die Leverkusener Innenverteidiger sich für die Treppe entschieden und Köpfe so problemlos zum Ausgleich ein.

Origi setzt sich gegen zwei Verteidiger durch (Quelle: Kicker.de)

Nach der Pause war es dann der Kaugummi-Neueinkauf Alario, der nach schön vorgetragenem Angriff (und zwar richtig schön, nicht wie wenn Eltern ein Bild ihres Kinder loben, was einen Hund zeigen soll aber eigentlich nur ein wirrer Haufen bunter Striche ist) die erneute Führung der Gastgeber besorgte. Aber auch diese Führung sollte nicht lange Bestand haben. Der eingewechselte Didavi bediente Kuba Blaszczykowski am gegnerischen Strafraum, der wiederum den in bester Straßenlaternen-Manier verteidigenden Sven Bender stehen ließ und gekonnt zum 2:2 Endstand netzte. Bayer Leverkusen kann also weiterhin nur bedingt sicher verteidigen und der VfL Wolfsburg bleibt unter Neu-Coach Schmidt weiterhin ungeschlagen, gleichzeitig aber auch sieglos.

Apropos sieglos: Schöne Grüße nach Bremen. Die Jungs von der Weser warten auch nach dem nun achten Anlauf in dieser Saison auf den ersten Sieg, denn auch das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach zum Abschluss des Spieltags sollte nicht positiv für die Hausherren enden. Die Bremer begannen forsch und schienen sich einiges vorgenommen zu haben, konnten ihre Konzentration aber nur so lange aufrecht erhalten wie ein vergessliches Eichhörnchen. Denn nach wenigen Minuten übernahmen die Gäste vom Niederrhein das Kommando und liefen Ball und Gegner mustergültig laufen. Nach 27 Minuten war es dann Lars Stindl, der diese Überlegenheit zählbar machte. Eine Fußabwehr von Keeper Pavlenka nahm der Stürmer mit einem sehenswerten Trick an und schickte Robert Bauer dabei nicht nur ins Kino, sondern gefühlt in eine andere Dimension, bevor er dann gekonnt ins lange Eck vollendete.

Stindl vollstreckt zur Gladbacher Führung (Quelle: Kicker.de)

Der bemitleidenswerte Bauer fragt sich wohl heute noch, wo der Ball in dieser Situation hingewandert ist und ob übernatürliche Mächte am Werk gewesen sein könnten. Die Entscheidung im Spiel fiel dann nur sieben Minuten später. Wendt fand mit seiner Ecke den Leuchtturm Vestergaard im Bremer Strafraum, der per Kopf gewohnt wuchtig das 2:0 erzielte. Trotz sichtlicher Bemühungen der Hausherren in Halbzeit zwei blieb es dabei bis zum Ende. Nächstes Wochenende nimmt Werder dann den neunten Anlauf für den ersten Saisonsieg – und das ausgerechnet gegen die ebenfalls noch sieglosen Kölner. Platz 18 gegen Platz 17, die schlechtesten Sturmreihen der Liga mit insgesamt nur 6 Toren, was mal eben vier weniger sind als Aubameyang allein in dieser Saison bereits erzielt hat. Wenn das nicht schmackhaft klingt, weiß ich es auch nicht. Ob es wirklich Magerkost wird oder sich doch ein Festmahl entwickelt und wie die anderen Teams abschneiden erfahrt ihr schon in wenigen Tagen hier. Ick freu mir!

 

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