Erstmal etwas positives zur Einstimmung: Wir haben die letzte Länderspielpause des Jahres hinter uns und endlich stehen alle WM Teilnehmer für 2018 fest. Dabei hat es in den Playoffs noch richtige Schwergewichte kurz vor Abfahrt aus dem WM-Zug geschmissen: Italien, Nordirland, Honduras – was soll das nur für eine WM werden? Spaß beiseite, eine WM ohne Italien klingt merkwürdig wie die heutige Jugendsprache bzw. das, was „Sprachexperten“ dazu machen. Ob es sich dann auch so komisch anfühlen wird, erleben wir im nächsten Sommer, bis dahin konzentrieren wir uns aber natürlich zuerst einmal auf die Bundesliga – denn da gehört der Fokus hin.
Als Vorspeise nach der zweiwöchigen Bundesliga-Fastenzeit kredenzte die DFL uns Zuschauern mit der Partie des VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund direkt ein durchaus schmackhaftes Spiel. Vor allem die Stuttgarter hatten sich extra schick gemacht und komplett schwarze Trikots ausgepackt, als wollten sich unter dem gegnerischen Radar nicht erkannt werden. Auf Seiten des BVB wurde Weltmeister André Schürrle mal wieder in die Startelf gespült. Da Skandalprofi Aubameyang wegen disziplinarischen Verfehlungen nicht im Kader stand, wurde den BVB Fans also schon vor Beginn Angst und Bange. Als die Dortmunder sich dann keine fünf Minuten nach Anpfiff nachdrücklich um den deutschen Comedypreis bewarben, wurde aus dem Gefühl Realität. Bartra spielte einen Rückpass auf den herauslaufenden Bürki, der diesem fast die Beine wegriss. Der Schweizer konnte den Ball natürlich nicht kontrollieren, fiel hin und Chadrac Akolo übernahm freundlicherweise das Spielgerät und schob locker flockig zur Führung ein.
Die Dortmunder schafften es zwar, ihr Gelächter über sich selbst wieder in den Griff zu kriegen, bis kurz vor der Pause änderte sich am Ergebnis aber nichts. Dann hatte VfB Verteidiger Pavard einen nervösen Ellbogen, störte so im Strafraum die Flugbahn des Balles und musste mit der logischen Konsequenz leben: Elfmeter. Schürrle scheiterte zwar vom Punkt an Zieler, aber Philipp reagierte im Anschluss schneller als alle Stuttgarter und netzte zum Ausgleich. Dieses Erfolgserlebnis hatte aber nur kurz Bestand, denn erneut keine fünf Minuten nach dem Anpfiff versammelten sich die Schwarz-Gelben geschlossen in der Stuttgarter Hälfte, verloren den Ball und plötzlich lief Brekalo verlassen auf Bürki zu. Zagadou kam noch zur Hilfe, wurde aber elegant ausgetanzt und anschließend, zusammen mit seinem Torhüter, getunnelt. Vor allem Linksverteidiger Schmelzer blieb in der gesamten Szene vermisst – sachdienliche Hinweise, wo er sich aufhält, können gerne an mich abgegeben werden. Mit der erneuten Führung im Rücken spielten die Schwaben bis zum Ende erstaunlich souverän, auch wenn betont werden sollte, dass die Dortmunder ideenlos agierten wie Ehemänner bei der Geschenkesuche. So blieb es letztlich beim verdienten Heimsieg für den Aufsteiger, während die klassische Dortmunder Herbstdepression immer düsterer wird.
Herbstlich düster ist es für gewöhnlich auch in Wolfsburg, da Gerüchten zufolge in der Autostadt eigentlich nie wirklich die Sonne scheint. Und auch in der Volkswagen Arena war es zuletzt ausschließlich grau. Zwar entpuppten sich die Wölfe unter Coach Schmidt als unbesiegbar, gleichzeitig aber auch als sieglos, schließlich gab es seit dem Trainerwechsel bereits sieben Bundesliga-Remis in Serie. Zumindest eine Serie endete nun am Samstag, als der SC Freiburg zu Gast war. Und das dürfte vor allem die Anhänger des VfL freuen. Denn das namhafte Offensivtrio Gomez-Malli-Didavi erwischte einen echte Sahnetag und legte gleichzeitig einen Blitzstart hin. Gerade einmal drei Runden hatte der Zeiger auf der Uhr geschafft, da führten die Gastgeber schon. Didavi legte perfekt für Yannik Gerhardt zurück und der Ex-Kölner hatte wenig Mühe zur Führung einzuschieben. Nach einer halben Stunde hatte Didavi erneut seine Spendierhosen an und legte für Malli auf, der völlig allein gelassen aus 11 Metern auf 2:0 erhöhte.
Nach der Pause nahm sich der eingewechselte Kaputska auf Seite der Freiburger zwar mal ein Herz, marschierte in den Strafraum und traf wuchtig zum Anschluss, keine 60 Sekunden später war es aber erneut Malli, der den alten Abstand wieder herstellte. Dieser Treffer zeigte aber Wirkung und zog dem SCF den Zahn. Am Ende feierten die Wölfe unter ihrem neuen Trainer den ersten Saisonsieg und entledigen sich, zumindest vorerst, der dicksten Abstiegssorgen während der Sportclub sich genau mit diesen weiterhin mehr als intensiv auseinandersetzen muss.
Wie man sich wirklich intensiv mit Abstiegsangst beschäftigt lernt man in dieser Saison bekanntlich in Köln. Trainer Stöger war nach eigenen Angaben froh, dass sich nicht auch noch beim morgendlichen Spaziergang vor der Partie in Mainz einer seiner Profis verletzt hatte, schließlich ist das Lazarett in Köln bereits praller gefüllt als die Geldbeutel so mancher Spieler. Er konnte ja nicht ahnen, dass sich dies nach 35 Minuten im Spiel und dem Hinrundenaus für Simon Zoller nochmal verschlimmern sollte. Das ist sicherlich einer der Gründe für die Misere des FC. Wer nach 11 Spieltagen aber lediglich zwei Punkte auf dem Konto hat, der kann es nicht nur auf Verletzungen schieben und braucht schon mehr als ein HSV-Wunder, um noch die Klasse zu halten. Dieses kölsche Wunder sollte nun in Mainz beginnen. Was beide Teams dann aber in 90 Minuten auf den Rasen brachten, war nicht weniger als ein Musterbeispiel für ein klassisches 0:0. Viel Kampf, viel Krampf, wenig Torschüsse – ein Leckerbissen war dieses Spiel beim besten Willen nicht. Vielleicht lag es auch an dieser Tatsache, dass dann andere ins Rampenlicht traten um etwas Würze in die Partie zu bringen: das Schiedsrichtergespann. Kurz vor der Pause tölpelte Sörensen am eigenen Strafraum herum und verlor den Ball. De Blasis marschierte die Grundlinie entlang Richtung Tor, wurde von Rausch und Sörensen bedrängt und ging plötzlich zu Boden. Wie viele Wiederholungen man auch sah, ein Kontakt war nie zu erkennen. Womöglich war die Erdanziehung an genau dieser Stelle unverhältnismäßig hoch, sodass der kleine de Blasis sich ihrer nicht erwehren konnte. Oder er ließ sich einfach plump fallen, was ich für wahrscheinlicher halte, allerdings bin ich auch kein Gravitationsexperte.
So oder so, Schiedsrichter Brych zeigte auf den Punkt, hörte in Köln noch einmal bei seinen Kollegen vor dem Monitor nach und blieb auch dann bei seiner Entscheidung. Wo genau der Videoschiedsrichter dort in den Wiederholungen einen Kontakt gesehen haben will bzw. was er tat anstatt sich die Bilder vernünftig anzusehen, bleibt unklar, aber nachvollziehbar ist das nicht auch nur im Ansatz. Daniel Brosinski nahm das Geschenk natürlich gerne an und traf mit dem Pausenpfiff zum 1:0. Dieses Ergebnis sollte dann auch, trotz einer unberechtigten roten Karten für Donati, die er sich beim spielerischen Rangeln mit Bittencourt einheimste, bis zum Ende Bestand haben, da die Gäste aus der Domstadt sich zwar bemühten, aber eher wie ein auf dem Rücken liegender Käfer agierten. Die Geißböcke müssen sich wohl oder übel damit abfinden, dass langsam nicht einmal mehr nur ein Wunder reicht, um nach der herausragenden letzten Saison in diesem Jahr in der Liga zu bleiben.
Mit solchen Gedanken beschäftigte man sich währenddessen in Leverkusen nicht auch nur im Ansatz. Dort fand nämlich das Duell der Must-Haves von feiernden Studenten statt: Aspirin gegen Red Bull, auch bekannt als Leverkusen gegen Leipzig. Und wie auch Studenten es kennen, ging es erstmal gut los mit RB. Nach elf Minuten kombinierten sich die Gäste zügig nach vorn, sodass es dem als verkapptem Außenverteidiger nominierten Mehmedi scheinbar so viel zu schnell ging, dass er kurzerhand im Strafraum Sabitzer von hinten umklammerte um mal ein wenig auf die Bremse zu drücken. Den fälligen Strafstoß verwandelte Timo Werner souverän zur Führung. Diese hielt bis kurz vor dem Pausenpfiff, als Araguiz und Keita sich im Mittelfeld so nah kamen, dass es für letzteren unangenehm wurde und er liegen blieb. Statt zu verteidigen reklamierten die Leipziger, womöglich wegen des Verdachts der Belästigung wie es mittlerweile ja schnell passiert, und ermöglichten so den Leverkusener Ausgleich durch Bailey – zumindest etwas zum Thema Jamaika, was derzeit funktioniert. Zur Pause kam dann für den überforderten Mehmedi Benjamin Henrichs, allerdings hatte der Junge wohl nicht wirklich Bock auf Fußball, denn nur acht Minuten später war sein Arbeitstag schon wieder beendet, nachdem er den Ball mit dem Arm von der Linie holte und zurecht des Feldes verwiesen wurde.
Den fälligen Elfmeter verwandelte diesmal Forsberg zu seinem ersten Saisontreffer und Bernd Leno hindurch, der damit erneut unterstrich, dass er mehr einer Bahnschranke als einem echten Bundesligatorwart ähnelt. Die Unterzahlt schien die Werkself allerdings irgendwie zu beflügeln und wurde dafür auch belohnt. Nach 74 Minuten verteidigten die Leipziger eine Ecke leverkusenesk und wie es sich dann gehört, wurden sie durch Volland mit dem Ausgleich bestraft. Am Ende stand somit ein durchaus leistungsgerechtes Remis zu Buche, was dann wohl auch ein für alle Mal klärt, dass für ein studentisches Partywochenende Aspirin genauso wichtig ist wie Red Bull.
Solch tiefgreifende Fragen wurden derweil zwischen den fast Tabellennachbarn Hoffenheim und Frankfurt nicht geklärt. Im Kraichgau ging es viel mehr um Fußball und darum, welche der beiden Mannschaften das gegnerische Aufbauspiel effektiver schon im Keim ersticken konnte. Da dies beiden Teams gut gelang, entwickelte sich zwangsläufig ein wenig ansehnliches Spiel in Sinsheim. Den auswärtsstarken und positiv ekligen Gästen aus Frankfurt spielte dabei zusätzlich eine frühe Führung in die Karten. Nach 13 Minuten spielte Rupp einen katastrophalen Pass im Spielaufbau direkt in die Füße vom Frankfurter Prinzen Boateng. Dieser fackelte nicht lang, zog aus der Distanz ab und überraschte damit Keeper Baumann, der mitspielend wie er nun einmal ist noch zu weit vor dem eigenen Kasten stand.
Mit dieser Führung im Rücken war es für giftige Hessen natürlich ein Leichtes, den Hoffenheimern jeglichen Spaß am Spiel zu rauben. So sah alles nach dem vierten Auswärtssieg der Saison aus, bis sie kurz vor Schluss von ihrer eigenen Medizin kosten mussten. Der eingewechselte Gnabry tanzte sich in den Frankfurter Strafraum und hatte dann noch das Auge für den lauernden Uth, der in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte. So trennten sich beide Team letztlich gerecht unentschieden und bleiben somit beide mittendrin statt nur dabei im Gerangel um die internationalen Plätze.
Mehr oder weniger direkt ist in dieses auch der FC Augsburg involviert, was den Mannen von Trainer Baum vor der Saison nur die kühnsten Optimisten oder die mutigsten Experten zugetraut hätten. Mit einer mehr als soliden Grundordnung kamen die Jungs aus der Puppenkiste bisher gut durch die Saison, nur dummerweise reicht gut nicht mehr aus, sobald es gegen den FC Bayern München unter Jupp Heynckes geht. Eine halbe Stunde konnte der FCA noch Spaßbremse spielen, bevor der gewohnt grimmige Vidal dann die Party ins Rollen brachte. Die Augsburger wurden den Ball bei einem Freistoß im eigenen Strafraum nicht los wie eine hartnäckige Erkältung und über Umwege war es am Ende der Chilene, der die Führung aus kurzer Distanz besorgte. Nur kurze Zeit später bekam dann Caiuby im Mittelfeld eine volle Hose, als ihm der Krieger Vidal über den Weg lief, sodass er ihm kurzerhand den Ball und wahrscheinlich auch sein Haus und seine anderen Habseligkeiten überließ. Per Steilpass wurde sofort der erblondete Lewandowski auf die Reise geschickt und hatte wenig Mühe auf 2:0 zu erhöhen.
Mit seinem insgesamt 18. Bundesligatreffer gegen den FC Augsburg und seinem 13. Saisontor war es dann auch Lewandowski, der kurz nach der Pause den Sack zumachte und eine maßgeschneiderte Kimmich-Flanke zum 3:0 Endstand ins Netz beförderte. Für den FCA stand so eine einkalkulierte Niederlage zu Buche während der FC Bayern unter Jupp Heynckes den achten Sieg im achten Pflichtspiel zu feiern hatte – Hut ab.
Von solchen Serien konnten die Protagonisten beim Abendspiel am Samstag nur träumen: Sowohl die Berliner Hertha als auch Borussia Mönchengladbach überzeugen in dieser Spielzeit bisher mit einer konstanten Inkonstanz. Allerdings schienen die Berliner vergangenen Spieltag beim 3:3 in Wolfsburg Spaß am Spektakel gefunden zu haben, wieso sonst sollten sie erneut ein sechs Tore Spiel auf den Platz zaubern? Dabei war es allerdings erneut nicht die Hertha, die den Anfang machte. Es waren gerade einmal fünf Minuten rum, da ließ es Lars Stindl schon im Berliner Kasten klingeln. Gleiches tat es dann nur wenige Minuten später auf dem Ohr des Schiedsrichters, als sein Assistent vor den Kölner Monitoren mal durchrief und auf Handspiel von Rekik und Elfmeter für Gladbach entschied – eine nicht unstrittige Entscheidung. Hazard war’s egal und prompt stand es 2:0. Als Raffael dann nach 20 Minuten so elegant und gekonnt den Ball aus der Luft holte, dass ich mir schon beim Zusehen fast den ganzen Körper zerrte, und dann aus 25 Metern einfach halb-volley das 3:0 erzielte, konnte man sich so langsam sorgen um die gastgebenden Berliner machen. Dazu gab es allerdings keinen Grund, denn nach diesem Treffer stellten die Fohlen das Fußballspielen nahezu komplett ein und ließen sich von der Hertha dominieren. Teilweise über 70% Ballbesitz und ein Haufen hochkarätiger Chancen erspielten sich die Hauptstädter, aber für mehr als den 1:3 Anschluss durch Ibisevic sollte es vorerst nicht reichen. Erst nach gut 70 Minuten wurde es nochmal eng, als Weiser eine Brust/Oberarm Vorlage von Kalou zum 2:3 nutze. Die aufkeimende Hoffnung wurde dann aber vom augenscheinlichen Pflanzen-Gegner Raffael nur sechs Minuten später zertreten, als der Brasilianer den zu großzügig gewährten Platz zum 4:2 Endstand nutzte.
Gladbach gelingt es mit diesem Sieg sich irgendwie in der breiten Spitzengruppe festzusetzen, während die Berliner Hertha die grauste Maus in der sonst so hippen Hauptstadt bleibt.
Grau kennt man dafür auch in Gelsenkirchen ziemlich gut, ist das doch gemeinhin in der Ruhrpott-Metropole die Farbe des dortigen Lebens. Aktuell färbt sich dieses aber zunehmend königsblau, denn der FC Schalke spielt in dieser Saison so erfolgreich wie lange nicht mehr. Nach dem sonntäglichen Spiel gegen den HSV stehen die Knappen sogar erstmals seit über 900 Tagen vor dem Revier-Rivalen aus Dortmund und auf Platz zwei der Tabelle. Möglich machte dies ein wenig ansehnlicher, aber wie so oft in dieser Saison höchst effizienter 2:0 erfolg gegen Hamburg. Nach 17 Minuten öffnete Jung dem FC Schalke die Tür, als er im Strafraum Konoplyanka umrannte wie ein tollpatschiger Kellner. Den fälligen Elfmeter verwandelte di Santo zum 1:0 und freute sich gleich doppelt, war es doch sein erstes Bundesligator seit mehr als 18 Monaten.
Mit dieser Führung im Rücken ließen die Gastgeber Ball und Gegner laufen und bestimmten das Geschehen auf dem Platz. Ideenlose Hamburger fanden einfach kein probates Mittel um die massive Schalker Hintermannschaft zu überwinden und wurden dann nach 77 Minuten von Guido Burgstaller mit dem 2:0 bestraft. Schalke ist also pünktlich vor dem Revierderby in Bestform während der HSV da ist, wo er immer ist: im Kampf um den Relegationsplatz.
Aus diesem hat sich im bisherigen Saisonverlauf mit dem SV Werder Bremen ein anderer Nordclub fast schon höflich rausgehalten, schließlich gelang an den ersten 12 Spieltagen kein einziger Sieg. Mit Hannover 96 kam nun auch noch am Sonntagabend ein Aufsteiger ins Weserstadion, der bisher mit Disziplin und Struktur schon so manchen Favoriten in den Wahnsinn getrieben hat – eigentlich also keine guten Vorzeichen für Werder. Glücklicherweise, aus Bremer Sicht, haben die Norddeutschen einen Spieler in ihren Reihen, der jederzeit den Unterschied machen kann und just wenige Tage vor dem Spiel noch öffentlich erklärt hatte, er möchte noch auf den WM Zug aufspringen: Max Kruse. Der fußballerisch versierteste unter den Pokerspielern auf dieser Welt ließ seinen Worten Taten folgen und legte zunächst, in einer umkämpften ersten Hälfte, Fin Bartels den Ball mustergültig vor, sodass dieser, womöglich inspiriert von Kruse, den Ball gefühlvoll über Torhüter Tschauner hinweg zum 1:0 in die Maschen hob. Nach der Pause war es dann Maserati Max selbst, der sich mal wieder wie Phoenix aus der Asche erhob. Mit seinen Saisontoren Nummer eins, zwei und drei und somit einem Lupenreinen Hattrick binnen 23 Minuten schoss er sich und dem gesamten Verein den Frust der bisherigen Saison von der Seele.
Mit einem stattlichen 4:0 wurden die niedersächsischen Kollegen aus Hannover zurück in die Heimat geschickt und in Bremen konnte man förmlich die Steine von den Herzen fallen hören. Ob das der Startschuss für eine so furiose Serie wie in der letzten Rückrunde wird, bleibt abzuwarten, in jedem Fall hat der SV Werder aber erstmal einen Befreiungsschlag gelandet.
Was bleiben also nach dem 12. Spieltag für Erkenntnisse? Werder kann doch noch gewinnen, Wolfsburg ist und bleibt mit Martin Schmidt unbesiegbar, der FC Bayern weiß gar nicht mehr, wie man nicht gewinnt, der 1.FC Köln ist weiter auf der Jagd nach Bundesliga-Negativrekorden und der Videoschiedsrichter ist und bleibt weder Fisch noch Fleisch. Im Endeffekt bleibt der Fußball also genau das, wofür wir ihn lieben: Einmalig.