Wieder ist eine Woche ins Land gezogen und wieder einmal haben sich die deutschen Vertreter im Europapokal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Von den sechs gestarteten Vereinen sind nach dem nun vorletzten Spieltag in Champions und Europa League drei bereits sicher ausgeschieden, zwei versuchen sich noch dagegen zu wehren und lediglich der FC Bayern hat sich schon für höhere Aufgaben qualifiziert. Eigentlich alles wie jedes Jahr, also schnell zurück in die Liga, denn zumindest da gibt es noch Überraschungen.
So zum Beispiel direkt zum Auftakt des Spieltags beim Duell der Aufsteiger zwischen Hannover 96 und dem VfB Stuttgart. Denn die bisher so genügsamen Touristen aus Stuttgart haben es tatsächlich geschafft, ihr erstes Souvenir von einer Auswärtsreise in Form eines Punktes mitzubringen. In einem Spiel auf durchaus überschaubarem Niveau war dafür aber die tatkräftige Mithilfe vom 96 Schlussmann Tschauner notwendig. Dieser ließ nämlich einen mehr als mauen Distanzschuss von Maskenmann Gentner entspannt in die Mitte prallen, als wäre es das normalste der Welt. Dort wartete der umtriebige Asano aber nur auf genau diesen Fehler und traf ohne Gegenwehr zur Stuttgarter Führung.
Das auswärts ungewohnte Gefühl der Führung schien den Schwaben aber nicht so gut zu gefallen, dass sie es bis zum Ende spüren wollten. So kam es nach 76 Minuten zum Ausgleich. Bei einem kleinen Tohuwabohu im Gästestrafraum ging erst Füllkrug freiwillig zu Boden, bevor Anton von Pavard gelegt wurde, der aber im Zweikampf den Ball spielte. Das Schiedsrichtergespann interessierte das aber so sehr wie die Liebesgeschichten bei der Nackt-Dating-Show Adam sucht Eva und so gab es trotzdem Elfmeter für Hannover. Niklas Füllkrug übernahm Verantwortung und stellte auf 1:1. In der Schlussphase boten sich dann vor allem Dennis Aogo noch zwei gute Möglichkeiten, aber da er beide Male unter Beweis stellte, wieso er kein Stürmer geworden ist, blieb es am Ende bei der gerechten Punkteteilung zwischen den beiden Ligarückkehrern.
Mit Punkteteilungen kennt man sich bekanntlich vor allem in Wolfsburg aus, war dies doch schließlich bereits acht Mal in der laufenden Saison das Endergebnis. Nachdem am letzten Spieltag endlich der erste Sieg nach dem Wechsel auf der Trainerbank zu Martin Schmidt gelang, wollten die Wölfe nun gegen den FC Augsburg nachlegen. Da hatte aber scheinbar vor allem der Videoschiedsrichter in Köln etwas gegen, anders ist es nämlich nicht zu erklären, dass er bereits nach 9 Minuten übermotiviert eingriff. Was war geschehen? Maxi Arnold verfolgte den enteilten Finnbogason, trat ihm dabei in die Hacken und brachte ihn zwangsläufig zu Fall. Schiri Stieler zückte Gelb und lag damit durchaus richtig. Der Kollege im Kölner Darkroom war anderer Meinung, schickte ihn in die Review-Area und danach wurde Gelb zu Rot und die Wölfe mussten fortan in Unterzahl auf Beutejagd gehen. Kurz vor der Pause wurde dann das erste Opfer erlegt und es erwischte Marvin Hitz. Daniel Didavi zog einfach mal aus 30 Metern ab, der Schweizer im Augsburger Tor stellte sich beim Fangen an wie ein Mädchen im Kindergarten und von seinen Armen trudelte der Ball ins Tor – ein klarer Bock des Keepers.
Nach der Pause kamen die Gastgeber dann frisch wie ein Wintermorgen aus der Kabine und brauchten nur 6 Minuten, um durch Gregoritsch die alte Ausgangslage wieder herzustellen. Nach einer knappen Stunde dann der nächste Fall für die zwielichtigen Gestalten in Köln: Casteels fällte Caibuy im Strafraum, traf aber auch irgendwie den Ball und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Kann man so sehen, muss man aber nicht, trotzdem mischte der VAR sich ein und der Elfmeter wurde zurückgenommen. Gegen immer müdere Wölfe drückte der FCA aber auch nach dieser Entscheidung weiter und wurde nach 78 Minuten dafür belohnt. Finnbogason bekam den Ball vom besten Vorbereiter der Liga, Philipp Max, im Strafraum serviert und netzte zum 2:1 Endstand. Die Augsburger feiern somit einen verdienten Heimsieg und bewiesen gleichzeitig, dass der VfL Wolfsburg auch unter Schmidt besiegbar ist.
Als unschlagbar fühlten sich zuletzt auch zwei Teams, die am Samstag nun aufeinander trafen, nämlich Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen. Während die Eintracht seit sechs Ligaspielen nicht mehr wusste, wie sich eine Niederlage anfühlt, hielt die Serie der Werkself sogar schon sieben Spieltage lang. Klang also auf dem Papier nach einem hochklassigen Duell in Top-Form wie Batman vs. Superman, war aber in Realität ähnlich enttäuschend wie der Kinofilm mit Ben Affleck in der Rolle der immer traurig blickenden Fledermaus. Nach einer einschläfernden halben Stunde war es dann Lucas Alario, der binnen zwei Minuten beide Pfosten des Frankfurter Tores testete und für stabil befand. Diese Chancen weckten dann aber vor allem die Gastgeber auf, denn nach der Pause waren es die Frankfurter, die forsch agierten wie ein pubertierender Junge auf dem Maifest in Berrendorf. Und genau wie der Dorfbub bekam auch die Eintracht einen Korb. Nach 76 Minuten liefen die Leverkusener einen mustergültigen Konter, an dessen Ende Volland im Strafraum völlig ungedeckt an den Ball kam und mit seinem achten Saisontor die Ohrfeige ins Gesicht der Frankfurter pfefferte.
Frustriert versuchten die Hessen noch einmal ranzukommen, bissen sich aber letztlich die Zähne aus, sodass es beim knappen Auswärtssieg für die Werkself blieb. Leverkusen bleibt also weiter auf der Erfolgswelle während die Eintracht nun erstmal die eigenen Wunden ein wenig lecken muss.
Damit kennt man sich in Bremen sehr gut aus, wobei es bei Werder schon fast keine bloßen Wunden mehr sind, sondern Knochenbrüche oder fehlende Finger, so katastrophal wie die aktuelle Spielzeit bisher verlief. Elf Spieltage lang warteten die Männer von der Weser auf ihren ersten Saisonsieg, bevor letzte Woche der Befreiungsschlag gegen Hannover 96 gelang. Beim Gastspiel in Leipzig wollte man nun nachlegen und in der ersten halben Stunde bot sich den Zuschauern ein Duell auf Augenhöhe. Dann allerdings versuchte Delaney am eigenen Strafraum einen Ball anzunehmen, der ihm aber so vom Fuß sprang, als hätte er einen Backstein als Fuß. Keita freute sich über das Geschenk und schob zur Führung flach und maßgenau über den Innenpfosten ein.
Mit der Führung im Gepäck vergaßen die Leipziger aber dann augenscheinlich die eigene Souveränität in der Kabine, denn nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste aus Bremen das Ruder und kamen selbst zu guten Chancen. Einzig die fehlende Präzision und Peter Gulasci standen zwischen ihnen und dem Ausgleich. Mit zunehmender Spieldauer flachte der Druck der Gäste dann ab und es kam, wie es kommen musste, wenn man die Chancen nicht nutzt. Fünf Minuten vor dem Ende wurde ein Eckball schwach ins Zentrum geklärt, wo Bernardo auf den Ball wartete als wäre es der Bus und das Leder wuchtig von der Strafraumgrenze zum 2:0 in die Maschen drosch. Der kurze Aufwärtstrend von Werder fand also ein jähes Ende während RB Leipzig sich hartnäckig in der Spitzengruppe der Bundesliga einnistet.
In dieser befinden sich momentan nach einer gefühlten Ewigkeit der tabellarischen Trennung auch wieder zwei Vereine, deren Stadien gerade einmal gut 30km voneinander entfernt liegen und die sich nun zum Derby in schwarz-gelbem Hoheitsgebiet trafen: Borussia Dortmund und der FC Schalke 04. Die Vorzeichen standen dabei ziemlich eindeutig auf königsblau, denn während der FC Schalke seit Wochen mit Effizienz und taktischer Disziplin durch die Liga marschiert, schleppt sich der BVB von Verlegenheit zu Peinlichkeit und verschluckt sich regelmäßig an der eigenen Unfähigkeit zu verteidigen. Womöglich versuchten die Dortmunder Fans diese Unzulänglichkeiten vor dem Anpfiff mit Rauchbomben zu verstecken, in jedem Fall erwischten die Gastgeber einen Start, wie man ihn sich eigentlich nicht besser ausmalen kann. Nach 25 Minuten stand es nach Toren von Aubameyang, Götze, Guerreiro und einem Eigentor in bester Karate-Kid Manier von Stambouli 4:0 für die Hausherren.
Das geschockte herunterfallen der Kinnladen im Block der Schalke Fans war selbst in Gelsenkirchen noch gut zu hören, genauso wie das verständnislose Kopfschütteln aufgrund des Spielverlaufs. Selbst Trainer-Guru Tedesco fragte beim vierten Offiziellen an, ob man die Spielzeit auf 70 Minuten begrenzen könnte. Was dann in der Pause in den Kabinen geschah, wird wohl noch einige Zeit den Stoff für Legenden bilden, denn beide Teams kamen wie ausgewechselt zurück auf den Platz. Nach 53 Minuten köpfte Naldo den Anschluss, dem aber zu Recht aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt blieb. Nur acht Minuten später zeigte die Dortmunder Defensive dann einmal mehr, wieso sie in den letzten Wochen so in Verruf geraten ist, als Burgstaller einen langen Ball von Innenverteidiger Stambouli per Kopf zum 1:4 Anschluss verwerten durfte und nur vier Minuten später Sahin sich für größer hielt als er ist, unter einer Flanke hindurch sprang und Harit auf 2:4 verkürzte. Den Dortmundern war anzusehen, dass sich ihre Hosen langsam füllten. Als Aubameyang nach einem dummen Foulspiel dann auch noch per Ampelkarte vom Platz flog und Caligiuri nach 84 Minuten durch den BVB Strafraum marschierte und zum 3:4 traf, waren die Hosen der Borussen bis obenhin voll und die Schalker witterten endgültig die Chance für ein historisches Comeback. Der vierte Offizielle zeigte nach zahlreichen Unterbrechungen dann sieben Minuten Nachspielzeit an, für das furiose Ende der Aufholjagd genügten aber vier: Konoplyanka brachte eine Ecke in die Mitte, wo Oldie-Naldo die komplette Dortmunder Defensive übersprang, womöglich wegen der vollen und damit schweren Hosen, und mit einem Kopfball wie ein Schuss das 4:4 erzwang (Quelle Titelbild: Kicker.de). Was.für.ein.Spiel! Dass es zu Rangeleien und einer Rudelbildung nach dem Abpfiff kam und Sokratis während des Spiels so tat, als hätte man ihm ein Messer in den Bauch gerammt und er langsam und dramatisch sterben würde, sei hier nur beiläufig erwähnt. Denn was in Erinnerung bleibt, ist ein Fußballspiel, was so selten vorkommt wie eine Sonnenfinsternis am Ostersonntag: purer Derby-Comeback-Wahnsinn!
Nach so viel Action wird es höchste Zeit, mal wieder runterzukommen, abzukühlen und zu entspannen. Als Beruhigungsmittel bietet sich daher das Spiel des SC Freiburg gegen Mainz 05 an. Die erste Hälfte erinnerte dabei vom Action-Faktor her schon fast an einen Themenabend auf Arte zum Thema Butterherstellung. Nach der Pause kamen die Freiburger dann deutlich verbessert aus der Kabine, brauchten aber trotzdem Mainzer Hilfe, um in Führung zu gehen. Latza übernahm den Part, als er einen oberlässigen No-Look-Pass zu seinem Keeper spielen wollte, den Ball dabei aber wunderbar für Nils Petersen vorlegte, der sich die Chance nicht entgehen ließ und die Führung besorgte. Mainz hingegen wollte scheinbar gar kein Tor schießen. Gbamin hielt aus 60(!!!) Metern einfach mal drauf, traf mit seinem Schuss die Latte und der Rebound fiel Kodro genau vor die Füße. Der Stürmer setzte den Flußkopfball allerdings mitten auf Schwolow im Freiburger Kasten und ließ so den Ausgleich fahrlässig liegen. In den Schlussminuten zeigte der junge Kath dann, wie man es besser macht, als er einen schönen Abendspaziergang mit Ball von der Mittellinie begann, Keeper Zentner umkurvte, den Ball im Tor unterbrachte und seinen Spaziergang dann jubelnd an der Eckfahne beendete.
Da half es denn Mainzern auch nicht mehr, dass quasi im Gegenzug Emil Berggreen noch den 1:2 Anschluss erzielte, denn für mehr sollte es nicht mehr reichen. Mainz bleibt durch die Niederlage auswärts weiter harmlos während der SC Freiburg den zweiten Saisonsieg einfahren konnte und sich so zumindest ein wenig Luft im Tabellenkeller verschaffte.
Über solche Statistiken kann man beim FC Bayern München natürlich nur müde lachen, schwimmt man doch spätestens seit der Rückkehr des Großmeisters Heynckes wieder auf einer fast schon tsunamiartigen Erfolgswelle. Nun ging es aber nach Gladbach, wo der FCB in der jüngeren Vergangenheit schon des öfteren ins Straucheln geraten ist. Und auch dieses Mal spielten die Fohlen den Wellenbrecher, dabei schwächten sie sich nach zehn Minuten erst einmal selbst. Quasi als verspätete Ode an das WM Finale 2014 rasselten Vestergaard und Christoph Kramer so zusammen, dass der Weltmeister benommen liegen blieb und sich wahrscheinlich immer noch fragt, wo denn der Laster so plötzlich her kam und ob sich jemand das Nummernschild gemerkt hat. Für ihn ging es mit Verdacht auf Gehirnerschütterung nicht mehr weiter. Für seine Mannschaft dafür umso besser, vor allem kurz vor der Halbzeit. Hazard ging im Strafraum gegen Süle in den Zweikampf, dem Hühnen sprang dabei der Ball an den Arm und Schiedsrichter Gräfe zeigte umgehend auf den Elfmeterpunkt – eine harte, aber korrekte Entscheidung. Der Belgier übernahm selbst Verantwortung und traf trotz eines gut parierenden Ulreich zur Führung.
Kurz vor dem Pausentee hatten die Bayern dann Ginter zwei Meter vor dem Tor vergessen wie den Regenschirm im Restaurant und der Weltmeister musste einen Stindl-Pass nur noch locker über die Linie drücken. Nach dem Seitenwechsel überließen die Fohlen den Bayern dann das Geschehen und beschränkten sich zunehmend auf das Verteidigen. Nach 74 Minuten war es Vidal, der die Gastgeber dafür bestrafte, als er aus der Distanz flach abzog und Sommer im Tor der Borussen zu kurz war wie die gleichnamige Jahreszeit in Deutschland und so den Einschlag nicht mehr verhindern konnte. Für mehr sollte es aber trotz Dominanz nicht mehr reichen, sodass Borussia Mönchengladbach einmal mehr dafür sorgte, dass der Rekordmeister den Geschmack einer Niederlage nicht vergisst.
Dass man diesen Geschmack in Hamburg nur zu gut kennt, muss hier eigentlich gar nicht erwähnt werden. Allerdings mussten auch die sonst so souveränen Nagelsmann-Boys aus Hoffenheim zuletzt häufiger diese bittere Pille schlucken, als es ihnen lieb ist. So nun auch am Sonntag gegen den HSV, der von Beginn an enorm druckvoll agierte und die Gäste aus dem Kraichgau überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließ. Schon nach sechs Minuten waren es dann Kostic und der junge Arp, welche die nachlässige TSG Defensive bestraften und gemeinsam das Eigentor von Akpobuma erzwangen – das insgesamt 1000. der Bundesliga Geschichte.
Auch danach änderte sich das Bild nicht. Der HSV agierte aggressiv, motiviert und zielstrebig während die Hoffenheimer pomadig und ideenlos wirkten, als hätten beide Mannschaften vor dem Spiel die Rollen getauscht. Das Sinnbild für diesen Unterschied gab es dann nach 75 Minuten. Während die Spieler der TSG bei einem Freistoß für den HSV die Mauer so langsam aufstellten, dass sie sofort für das Bauteam am BER engagiert worden wären, zog Kostic einfach ab und überrumpelte so auch Torhüter Baumann mit dem 2:0. Für den 3:0 Endstand sorgte dann Jung kurz vor Schluss und setzte so das Sahnehäubchen auf einen mehr als gebrauchten Nachmittag der TSG Hoffenheim und einen gleichzeitig sehr gelungenen Sonntag für den HSV.
Ähnliches erhoffte man sich am Sonntagabend zum Abschluss des Spieltags auch in Köln, schließlich hatte man unter der Woche die erweiterte Jugendtruppe des FC Arsenal in der Europaleague geschlagen und nun eine alles andere als in Top-Form befindliche Hertha aus Berlin zu Gast. Allerdings war die Personaldecke beim FC schon vor dem Spiel so dünn, dass man nicht mehr von dünnen Sohlen unter den Schuhen sprechen konnte, sondern eher von einem Spaziergang Barfuß auf Scherben. So kam es, dass mit Yann-Aurel Bisseck ein 16 jähriger sein Debut in der Innenverteidigung feiern durfte, bei dessen Geburt Teamkamerad Claudio Pizarro bereits 37 Bundesligaspiele samt 13 Toren auf dem Buckel hatte. Aber auch dieser Generationenmix sollte nichts bringen, denn die individuellen Fehler machten andere. Nach 17 Minuten war Lukas Klünter erst nicht in der Lage, einen einfachen Ball anzunehmen und erstümperte der Hertha so eine Ecke. Bei dieser hob er dann zwei Meter hinter allen Kollegen das Abseits auf, als Ibisevic zunächst aus fünf Metern an Torhüter Horn scheiterte und anschließend den Ball über die Linie stocherte.
Nach diesem erneuten Nackenschlag wirkten die Geißböcke mal wieder bemüht, aber ideenlos. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen sie dann mit mehr Schwung aus der Kabine, wurden aber nur wenige Minuten nach Anpfiff vom Schiedsrichtergespann ausgebremst, welches wohl zeigen wollte, wie man den Videobeweis möglichst schlecht einsetzt. Rekik blockte einen Guirassy Schuss im Strafraum per Grätsche, das Spiel lief einige Zeit weiter, bis es zu einer Unterbrechung kam, dann nahm Schiedsrichterin Steinhaus Kontakt mit der Videozentrale auf um geschlagene drei Minuten später und nach persönlicher Ansicht der Bilder zu entscheiden, dass sie mit ihrer Entscheidung doch richtig lag – ein Trauerspiel. Die Gastgeber bemühten sich weiter nach vorne zu spielen und nahmen sich dann einmal mehr selbst endgültig die Butter vom Brot: Selke lief mit Ball in den Strafraum, wurde dort von Lehmann erwartet und völlig unnötig und stümperhaft von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ibisevic zum 2:0, was gleichbedeutend mit dem Endstand war, da die Kölner sich komplett aufgaben und das Spiel so bis zum Ende nur noch vor sich hin plätscherte. Die Berliner konnten so den ersten Auswärtssieg in dieser Saison feiern während der FC nun auch nach 13 Spielen die rote Laterne fest umklammert und mit zwei Punkten, dem mit Abstand schwächsten Angriff und der schwächsten Abwehr den Weg in Richtung Unterhaus langsam aber sicher einplanen sollte. Ob sich nächste Woche beim Gastspiel auf Schalke an dieser Situation etwas ändern wird ist jedenfalls mehr als fraglich.