Die letzte Europapokal-Woche des Jahres liegt hinter uns und es bleibt mal wieder nur eine Erkenntnis: Der einzige international konkurrenzfähige Verein ist und bleibt der FC Bayern München. Sechs deutsche Vertreter versuchten ihr Glück und erneut konnte lediglich der FC Bayern überhaupt einen Sieg auf internationalem Parkett einfahren. Kein sonderlich erbauliches Bild für eine Liga, die sich selbst als Welt-Elite des Fußballs ansieht. Am langen Ende waren Köln, Dortmund, Berlin, Hoffenheim und Leipzig doch nur Laiendarsteller auf den Tanzabenden der großen Stars. Aber immerhin kann so bei besagten Mannschaften nun wieder das Brot und Butter Geschäft in der Bundesliga in den Fokus rücken, auch wenn Dortmund und Leipzig in der Lucky Loser Runde der Europa League im neuen Jahr noch mitmachen dürfen.
Zum Auftakt des 15. Spieltags empfing am Freitagabend der VfB Stuttgart in seiner Festung Mercedes Benz Arena mit Bayer Leverkusen ein Team, dessen letzte Niederlage so lange her ist, dass damals gerade das Oktoberfest in München seine Tore öffnete und noch die Rede von Spätsommer war. Wenn man nun aus dem Fenster schaut, weiß man, wie lang das mittlerweile her sein muss und womöglich schwelgten auch beide Mannschaften noch in solchen Erinnerungen, denn in den ersten zwanzig Minuten der Partie passierte gar nichts. Dann aber entschied sich Bailey die Herzen der in sehr begrenzter Zahl mitgereisten Bayer Fans zu erwärmen, streichelte mit dem Fuß einen Einwurf an Pavard vorbei und fand in der Mitte den heraneilenden Havertz, der keine Probleme hatte das Zuspiel präzise im Tor des VfB unterzubringen. Aus irgendeinem Grund versetzte dieser Treffer die Werkself allerdings in eine Art winterliche Lethargie, denn fortan spielte eigentlich nur noch Stuttgart. Die Schwaben ließen den Ball laufen, ließen aber sowohl vor als auch nach der Pause die letzte Zielstrebigkeit vermissen oder scheiterten am äußerst gut aufgelegten Bernd Leno. Diese hatte dann Ascacibar gegen Julian Brandt umso mehr – allerdings kanalisierte er sie eher suboptimal. Als das Spiel schon unterbrochen war, torpedierte der junge Argentinier Brandts Knöchel und kann froh sein, für dieses Vergehen nur die gelbe Karte zu sehen. Den Leverkusenern gefiel das jedenfalls überhaupt nicht, sodass es prompt tümmlig auf dem Rasen wurde wie an der Glühweinbude auf dem Weihnachtsmarkt. Dadurch wurden die Gäste allerdings aus ihrem Winterschlaf gerissen und spielten plötzlich wieder mit. Das zeigte sich dann zehn Minuten vor dem Ende, als Lars Bender per Kopf auf 2:0 stellte.
Damit war die Messe in Stuttgart gelesen. Der VfB kassierte die erste Heimniederlage der Saison trotz höherer Aktivität und Leverkusen bleibt weiter heiß, kann sich bei Keeper Leno bedanken und wird froh sein, dass sich ausnahmsweise mal keiner der gläsernen Bender Brüder verletzt hat – insgesamt also ein guter Abend für die Werkself.
Wann die Boateng Brüder den letzten guten Abend gemeinsam verbracht haben, ist nicht überliefert. In jedem Fall trafen beide aber am Samstag aufeinander, als die Frankfurter Eintracht den FC Bayern München empfing. Im verschneiten Frankfurt, und ich rede nicht vom Bahnhofsviertel oder Diskotoiletten, hatte der Rekordmeister zunächst mit einem rotationsbedingten Drehwurm zu kämpfen, der selbst Lewandowski auf die Bank und den aus der Rente zurückgekehrten Tom Starke in die Startelf beförderte. Frankfurt erwischte daher den besseren Start, wurde aber, wie man es von den Münchenern kennt, trotzdem bestraft. Nach 20 Minuten fand Joshua Kimmich mit einer Flanke, so schön das man am liebsten um ihre Hand anhalten würde, am langen Pfosten Arturo Vidal völlig allein gelassen. Der torhungrige Chilene, der momentan nach Belieben zu treffen scheint, köpfte den Ball über die Linie und freute sich über die Führung für sein Team. Die Eintracht blieb aber weiterhin unbequem wie ein Stein im Schuh und ließ die Bayern zu keiner Zeit wirklich ins Spiel kommen. Nach der Pause übernahm dann allerdings der Kampf das Kommando auf dem Feld, der nach 72 Minuten seinen Höhepunkt zusammen mit der Überforderung des Schiedsrichter fand. Marius Wolf holte James von den Beinen, der theatralisch den sterbenden Schwan mimte, und sah von Schiri Osmers umgehend die rote Karte.
Der „Übeltäter“ verschwand frustiert in die Kabine, durfte sich allerdings nicht all zu lange ärgern. Der Videoschiedsrichter in Köln hatte nämlich etwas gegen den Platzverweis, korrigierte die Entscheidung auf dem Platz und sorgte so für die erste rot-gelbe Karte der Ligageschichte. Aber auch mit ganzer Mannschaftsstärke sollte es den Frankfurtern nicht mehr gelingen, Lücken in der bayerischen Defensive zu finden. Am Ende stand somit vorzeitig die Herbstmeisterschaft des FC Bayern fest – ein Ereignis in etwa so überraschend wie die Erkenntnis, dass Wasser nass ist. Tom Starke fror sich den Nachmittag über den Arsch ab und wird sich fragen, wieso er eigentlich seine Rente abgebrochen hat und die Eintracht wird sich ärgern, aus den Vorteilen in Sachen Ballbesitz (52%) gegen die Bayern kein Kapital geschlagen zu haben.
Wie komme ich denn nun vom Stichwort Kapital zum Spiel Leipzig gegen Mainz? Sei’s drum, die Rasenballsportler wollten nach der deutlichen 0:4 Klatsche vor einer Woche in Hoffenheim jedenfalls zu Hause Wiedergutmachung betreiben, brauchten allerdings fast eine halbe Stunde, um wirklich ins Spiel zu kommen. Dann aber packten sie einfach mal eine one-touch-Stafette vom feinsten aus, an deren Ende Kevin Kampl im Strafraum sehenswert zum 1:0 vollstreckte. Diese Führung sollte allerdings nur 10 Minuten Bestand haben, denn dann gab es, nach Rücksprache mit dem Videoassistenten, Freistoß für die Gäste in aussichtsreicher Position. Gulasci im Bullen-Tor kratzte diesen zwar noch mit einer sehenswerten Flugeinlage von der Linie, die selbst seine Mitspieler in regungslose Bewunderung versetzte. Dummerweise blieb der Ball allerdings im Spiel, während der Ungar sich wie ein Delfin im Thunfischnetz verhedderte. Robin Quaison hatte derweil weniger Gespür für das Schöne und staubte einfach zum Ausgleich ab. Kurz vor der Pause ging dann aber noch Diego Demme im Mainzer Strafraum zu Boden. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt, hörte noch einmal im Kölner Darkroom nach, blieb aber bei seiner Entscheidung. Timo Werner übernahm Verantwortung und versenkte unter der Bahnschranke Robin Zentner im Mainzer Tor hindurch zum 2:1. Nach dem Seitenwechsel war dann das fußballerische eher Mangelware und beide Team hielten sich zunehmend im Raum zwischen den Strafräumen auf.
Und trotzdem sollte noch etwas passieren: Kurz vor Schluss erwischte Emil Berggreen den Absprung im Luftduell besser als alle Leipziger und köpfte doch noch den erneuten Ausgleich. Leipzig verpasste somit die geplante Wiedergutmachung während die 05er sich einen nicht unbedingt eingeplanten Auswärtspunkt erkämpften.
Kampf ist auch direkt das richtige Stichwort für die Partie des Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg. Denn mit Fußball hatte das Ganze in der Hansestadt beim besten Willen nichts zu tun. Auf einem Platz, der eher an den Rübenacker von Onkel Manfred als an ein Fußballfeld erinnerte, krampften sich beide Team so sehr durch die 90 Minuten, dass man selbst in der Kreisliga Eifel zwischen Kylltal und Dockweiler kein wesentlich schwächeres Niveau zu sehen bekommt. Die Hamburger bemühten sich zumindest noch einigermaßen Fußball zu spielen. Was die Gäste aus Wolfsburg mit ihren äußerst versierten Offensive allerdings für eine Leistung ablieferten, war eine bodenlose Frechheit.
Mir tut ausnahmslos jeder Zuschauer leid, der sich dieses Gekicke live im Stadion angetan hat und sich dabei auch noch Gott weiß was abgefroren hat. Dass dieses Spiel nur 0:0 enden konnte, liegt ja auf der Hand. Also schämt euch Wolfsburg und Hamburg! Und jetzt legen wir den Mantel des Schweigens über diese Partie und machen einfach weiter.
Und zwar in Dortmund, wo auch der holländische Coach der Borussia, Peter Bosz, über die jüngsten Ergebnisse seiner Mannschaft wohl am liebsten besagten Mantel legen würde. Leider klappt das vor allem bei den erfolgsverwöhnten Dortmundern nicht so einfach, sodass er schon vor der Partie gegen Werder Bremen mit dem Rücken zur Wand stand. Was der BVB dann allerdings auf den Platz brachte, unterbot alles, was sich in den letzten Wochen so abspielte, nochmal um eine ganze Ecke. Nicht nur, dass Werder, immerhin auch erst vor kurzem überhaupt von den Scheintoten wieder auferstanden, das bessere Team im Signal Iduna Park war und nach 26 Minuten durch einen schönen Schlenzer von Maxi Eggestein in Führung ging. Borussia Dortmund war schlicht und ergreifend desaströs und ließ sich phasenweise im eigenen Stadion an der Leine vorführen. Den ersten Schuss auf das Tor der Gäste gaben die Gastgeber erst nach 50 Minuten ab, als sie so etwas wie eine Drangphase starteten. Diese wurde dann sogar nach 57 Minuten durch ein Knie-Tor von Aubameyang mit dem Ausgleich belohnt. Aber zum Glück für starke Bremer hat man in Dortmund ja vergessen, wie man Ecken verteidigt. Nach 64 Minuten konnte Gebre Selassie gemütlich durch den Dortmunder Strafraum spazieren, sich in Position bringen um dann völlig unbedrängt die erneute Führung per Kopf herzustellen.
Dass es bei diesem Ergebnis bis zum Ende blieb, lag auch an einer mehr als bezeichnenden Szene für die aktuelle Verfassung des BVB. Kagawa hatte keine fünf Meter vor dem Bremer Tor den Ausgleich auf dem Fuß. Statt den Ball allerdings im Netz unterzubringen, schoss er den auf dem Boden sitzenden Aubameyang an, dessen Rücken die Situation klärte. Aktuell könnte Borussia Dortmund wohl nicht einmal gegen eine Bambini-Truppe aus dem Hunsrück gewinnen. Bremen feierte somit am Ende eine verdiente Eroberung der früheren Festung Signal Iduna Park, während Borussia Dortmund sich, wenig überraschend, nach dem Spiel von Peter Bosz trennte und kurzerhand den just in Köln abgesägten Peter Stöger installierte. Spürbar anders nun also auch in Dortmund – mal sehen wie das wird.
Widmen wir uns lieber Teams, bei denen es nicht so chaotisch ist wie in Dortmund, nämlich Borussia Mönchengladbach und dem FC Schalke 04. Wer hätte gedacht, dass es bei Königsblau mal ruhiger zugehen würde als bei Schwarz-Gelb? Ich jedenfalls nicht, aber man kann sich ja auch mal irren. Beim Gastspiel in Gladbach erwischten die Schalker jedenfalls keinen guten Start, denn die Borussia begann druckvoll und ließ den Gästen kaum Luft zum atmen. Als die Knappen dann gerade begannen sich etwas freizuschwimmen, klingelte es plötzlich im eigenen Kasten. Ginter konnte eine Ecke nahezu allein gelassen an den langen Pfosten verlängern, wo Christoph Kramer den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Ob er nach den diversen Schädel- und Gesichtskarambolagen der letzten Wochen überhaupt wusste, was er tat, ist unklar, aber er freute sich in jedem Fall über die Führung. Dann dachte sich das Schiedsrichtergespann, es wäre mal wieder höchste Zeit dafür, die Zuschauer zu verwirren und zu verärgern und trat kurzerhand ins Rampenlicht. Zunächst wurde das 2:0 durch Stindl nach einem Lattenkracher von Grifo aberkannt, weil der Linienrichter eine Abseitsposition erkannt haben wollte – eine durchaus nicht falsche, wenn auch äußerst knappe Entscheidung. Kurz darauf rutschte allerdings Naldo im Strafraum aus, holte dabei Stindl von den Beinen und der Schiedsrichter zeigte vollkommen zurecht auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter sollte es aber nicht geben, denn zwei Szenen zuvor hatte Wendt an der Eckfahne Caligiuri gefoult, sodass unter Zuhilfenahme des Videoschiedsrichters die Entscheidung revidiert wurde. Kann man machen, aber wohin soll das noch führen? Wird zukünftig dann auch ein reguläres Tor aberkannt, wenn zwei Minuten vorher ein Einwurf für den Gegner zu weit vorne ausgeführt wurde? Oder wenn der Schuh des Ersatztorwarts nicht ordnungsgemäß geputzt und zugebunden ist? Man weiß es nicht. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, ein Tor fiel allerdings nur auf einer. Nach 62 Minuten kam Caligiuri auf dem Flügel durch, flankte flach nach innen in einen Haufen voller Gladbacher und Vestergaard erbarmte sich des Balles und stocherte ihn als Belohnung für den Versuch ins eigene Netz – quasi ein Fleißsternchen für den Gegner.
Bei diesem Remis blieb es dann auch bis zum Ende – ein letztlich nicht ungerechtes Ergebnis, dass beiden für den Verbleib in der Spitzengruppe der Bundesliga reicht, ohne allerdings große Sprünge zu machen.
Spitzengruppe und große Sprünge sind derweil in Köln in dieser Spielzeit absolute Fremdwörter. Weder auf noch abseits des Rasens macht der Verein auch nur annähernd eine gute Figur und hält daher auch zurecht die rote Laterne so fest, wie es nur möglich ist. Nach dem Rauswurf von Peter Stöger vor einer Woche gesellte sich nun mit dem SC Freiburg eine Mannschaft in die Domstadt, die ähnlich tief im Tabellenkeller steht und auswärts gar genauso erfolglos war wie der FC zuhause. Was schon nicht nach einem Leckerbissen zur Mittagszeit am 2. Advent klingt, wurde dann aufgrund eines Wintereinbruchs in Köln kurzerhand noch eine halbe Stunde hinausgezögert, auch wenn der Rasen um 14 Uhr genauso unbespielbar aussah wie noch dreißig Minuten zuvor (Quelle Titelbild: Kicker.de). Was dann allerdings nach Anpfiff passierte, wirkte fast wie eine surreale Parodie der laufenden Saison. Denn die Kölner fackelten ein Offensivfeuerwerk auf schneebedecktem Grund ab, wie man es am Rhein lange nicht mehr gesehen hatte. Rechtsverteidiger Klünter als hängende Spitze, Guirassy vom unsichtbaren und daher mit den Füßen ausgemessenen Elfmeterpunkt und ein Eigentor nach Vorlage von Konstantin Rausch (!!!) sorgten für ein 3:0 nach nicht einmal einer halben Stunde und augenscheinlich klare Verhältnisse. Der erste Saisonsieg der Geißböcke schien nur noch Formsache zu sein. Ausnahmslos alle Kniffe von Interimscoach Ruthenbeck schienen zu greifen.
Doch dann vergas man Nils Petersen bei einem Freistoß am langen Pfosten, der Stürmer prügelte gekonnt den Ball ins Netz und das neu gewonnen Selbstbewusstsein der Gastgeber begann sich aufzulösen wie der tauende Schnee auf dem Rasen. Nach der Pause spielte fast nur noch Freiburg und ließ den Vorsprung nach und nach schrumpfen während vom FC einfach gar nichts mehr kam. 75% Ballbesitz für das bis dato auswärtsschwächste Team der Liga sprachen eine eindeutige Sprache. Haberer köpfte das 2:3 und plötzlich zitterten bei allen Kölnern die Knie nicht mehr nur wegen der Kälte. In der Schlussphase agierten auf Seiten der Domstädter sage und schreibe fünf Verteidiger mit drei defensiven Mittelfeldspielern vor dem eigenen Strafraum – ein stiller Ruf nach Gegentoren. Und die sollten vom Elfmeterpunkt fallen: Erst holte Öczan unnötig wie ungeschickt Höfler von den Beinen, bevor in der fünften Minute der Nachspielzeit Guirassy im eigenen Strafraum die Hände zur Hilfe nahm. In beiden Fällen blieb Nils Petersen cool und am Ende stand es somit 4:3 für den SC Freiburg. Gerüchten zufolge sahen sich die Freiburger nach dem Schalker Comeback im Derby herausgefordert, einen hohen Rückstand noch zu drehen. Challenge accepted and challenge done. Möglicherweise gehört dieser 1. FC Köln aber auch einfach nicht in die erste Liga – teilnehmen werden sie jedenfalls wohl nur noch 19 Spiele lang.
Wie man nach einem Abstiegs-Unfall wieder zurück kommt, zeigt derzeit Hannover 96 – womöglich eine Art Vorbild für den 1.FC Köln. Die Mannen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt spielen eine grundsolide Saison und luden nun die TSG Hoffenheim zum Tanz. Das Spiel fing dann zwar pünktlich an, der Schnee aus Köln war aber in der Zwischenzeit nach Hannover weitergezogen, sodass auch hier die weiße Pracht den Fußball überlagerte. Kein Wunder also, dass sich in den ersten 45 Minuten ein lahmes Spiel entwickelte, bei dem die Strafräume zunehmend einschneiten. Einzig Nadien Amiri sorgte für ein bisschen Unterhaltung, allerdings wurde sein Tor richtigerweise wegen Abseits nicht anerkannt. Nach der Pause stieg das Spielniveau dann, im Gegensatz zu den Außentemperaturen, ein wenig an, sodass man zumindest im Ansatz von Fußball sprechen konnte. Es war aber offensichtlich, dass vor allem die spielerisch starken Gäste aus dem Kraichgau mit den äußeren Bedingungen überhaupt nicht zurecht kamen. So war es dann an Niklas Füllkrug und Hannover 96, etwas zählbares auf den Rasen zu bringen.
Die Hoffenheimer versuchten ihr möglichstes, kamen mit dem Schnee aber einfach nicht klar. Es wirkte fast so, als hätte man einer Kuh Schlittschuhe angeschnallt und sie auf eine Eisfläche gestellt: Auf den ersten Blick lustig, aber letztlich doch irgendwie bemitleidenswert. Nach 85 Minuten erbarmten sich die 96er dann und setzten dem Treiben ein Ende. Der eingewechselte Harnik köpfte das 2:0 nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und sicherte so den Heimsieg für seine Hannoveraner. Der TSG blieb letztlich nur die traurige Heimreise durch das Schneechaos und die Gewissheit, dass man sich nie so wirklich sicher sein kann, was man von Hoffenheim in dieser Saison erwarten kann.
Ganz anders sieht es derweil in der Offensive von Hertha BSC Berlin aus. Denn egal gegen wenn man spielt, erwarten sollte man nicht all zu viel, wenn es aus dem Spiel heraus geschehen soll. Das änderte sich auch zum Abschluss des Spieltags beim Gastspiel in Augsburg nicht. Der FCA erwischte den deutlich besseren Start und konnte sich auch bei den fleißigen Helfern bedanken, die pünktlich zum Anpfiff für ein sattes, schneefreies Grün gesorgt hatten. Doch trotz reichlich Chancen und einer deutlichen Überlegenheit für die Hausherren, dauerte es bis in die Schlussphase hinein, bis es endlich zählbar wurde. Dann allerdings gab es den doppelten Caiuby. Zunächst scheiterte er noch am gut parierenden Jarstein im Berliner Kasten, nur um bei der darauf folgenden Ecke vom in Gedanken unter dem Ball hindurchsegelnden Keeper zu profitieren. Mit einem zünftigen Abschluss unter die Latte stellte der Brasilianer auf 1:0 für den FCA. So harmlos die Hertha auch aus dem Spiel heraus agieren mag, so brandgefährlich sind die Standardsituationen der alten Dame. In der Nachspielzeit fand eine Ecke den Kopf von Niklas Stark, der seinem Namen entsprechend ablegte. Kalou drosch den Ball anschließend, trotz eines Gedränges im Ausgburger Strafraum wie auf dem Weihnachtsmarkt, unhaltbar aus kurzer Distanz unter den Querbalken.
Bei diesem für die Gäste äußerst glücklichen Remis sollte es dann auch bleiben. Die hässliche Hertha vermasselte dem FC Augsburg somit in letzter Minute den vorübergehenden Sprung auf einen Championsleague Platz und konnte sich so zumindest über einen Zähler freuen.
Glücklicherweise gibt es für beide Teams, und natürlich auch für die 16 anderen, schon unter der Woche wieder die Möglichkeit, es besser zu machen, denn so kurz vor Weihnachten schenkt uns die DFL noch eine englische Woche. Nett, oder?